Viel vorgenommen, nur sehr wenig erreicht. So oder so ähnlich lässt sich unser Auftritt im vergangenen Heimspiel kurz und knapp zusammenfassen. Dass mit Adorf ein individuell wie mannschaftlich starker Gegner in den Heinz-Kühn-Sportpark kommen würde, war klar. Die Vielzahl an Ausfällen und angeschlagenen Spielern auf unserer Seite machten die Aufgabe natürlich auch nicht leichter. Aber: Ungeachtet der Widrigkeiten zeigten wir die mit Abstand schlechteste Leistung der Rückrunde.
Dabei begannen wir relativ souverän. Obwohl wir in der Anfangsphase kaum nennenswerte Offensivaktionen hatten, konnte auch Adorf keine klaren Chancen vorweisen. Mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Kapitän Lenz in Minute 21 gingen gefühlt auch große Teile des Selbstvertrauens vom Platz. Adorf wurde zunehmend dominanter, während wir nahezu ausschließlich mit Verteidigen beschäftigt waren. Auch, weil wir im Spiel nach vorn oftmals nicht das machten, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten. Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel schaltete Adorf schnell um und vollendete durch Routinier Blankenburg zur 0:1 Führung (33‘). Dem sichtlichen Wirkungstreffer folgte nur wenige Minuten später das 0:2, als wir eine Eingabe nicht konsequent verteidigten (Prasser, 39‘).
Da zu diesem Zeitpunkt nicht viel auf eine Reaktion unsererseits hindeutete, kam uns der Pausenpfiff nach 45 Minuten nicht ungelegen. Es gelang uns allerdings auch nach dem Seitenwechsel nicht, den Schalter nochmal umzulegen. Zu oft liefen wir nur hinterher, zu selten zeigten wir uns mit Ball in der gegnerischen Hälfte, allenfalls gelegentlich legten wir die Tugenden an den Tag, die uns in den letzten Wochen ausgezeichnet haben. Adorf nutzte dies für vier weitere Treffer in Hälfte 2 (Al Hummada, 55‘; Stier, 68‘; Christl-Dittmann, 79‘; Blankenburg, 84‘).
Sicherlich ist der Mannschaft die Einsatzbereitschaft nicht per se abzusprechen. Man kann auch mal einen gebrauchten Tag erwischen. So weit, so normal. Was allerdings nicht funktionieren wird, ist ein Auftreten, dem es an unbedingten Willen und Grundtugenden fehlt – schon gar nicht im Abstiegskampf.