„Mannschaftliche Geschlossenheit“
Zum letzten Punktspiel waren wir in Grüna zu Gast. Gegen diesen Gegner hatten wir uns sowohl im Hinspiel als auch letztes Jahr an derselben Stelle immer schlecht verkauft. Schon allein deshalb hieß unsere Mission Wiedergutmachnung, doch die Vorzeichen standen nicht gut: unsere Personaldecke war vor diesem Spiel so dünn wie nie, so dass wir es nur durch viele Telefonate und der Reaktivierung von 3 „pensionierten“ Spielern schafften, 12 spielfähige Spieler auf dem Platz zu haben. Die dadurch notwendigen Umstellungen und die daraus folglichen Abstimmungsfehlern sollen uns gleich eiskalt erwischen – der Gegner startete motiviert und druckvoll, wir hingegen waren noch in der Findungsphase, als es das erste Mal schon nach nicht mal 3 Minuten bei uns klingelte. Ein schlecht gespielter Abstoß von unserem Torwart R. Kurz brachte A. Schoenig auf der linken Abwehrseite in Bedrängnis, der daraus resultierende Ballverlust konnte ein Gegenspieler aufnehmen, spielte sich auf der Grundlinie durch und der sicher gespielte Querpass konnte problemlos verwertet werden. Doch der „Hallo Wach“-Effekt ließ noch auf sich warten – wir fanden immer noch nicht ins Spiel und der Gegner legte nach weiteren 5 Minuten nach. Dieses Mal konnten wir die Hereingabe auf der rechten Abwehrseite nicht verhindern und nachdem S. Haack noch unter dem Ball durchtauchte, war es wiederrum für den gegnerischen Stürmer kein Problem, den Ball im Tor unterzubringen. Dieses Tor rüttelte uns nun aber wach – wir erhöhten schrittweise unseren Ballbesitz und versuchten mehr und mehr, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Die Bälle in die Offensivereihen verpufften vorerst noch an der sicher stehenden Deffenisve des Gegners. Doch mit jeder gespielten Minute konnten wir den Gegner mehr vom eigenen Tor weghalten, indem wir offensiv versuchten, uns an den Strafraum ranzukombinieren. Dabei kamen wir zu mehr Abschlüssen, welche noch zu ungenau waren. Dabei konnten besonders D. Bröcher, Z. Wang und S. Yako ihre Schnelligkeit und technische Sicherheit immer besser ausspielen, womit der Gegner zunehmend überfordert war. Mit dem Pausenpfiff waren wir überlegen, nur das Tor fehlte noch. In der Kabine schworen wir uns nochmal ein, genau so weiterzumachen, was uns sehr gut gelang.
Mit dem Wiederanpfiff übernahmen wir sofort wieder die Kontrolle und drängten auf das gegnerische Tor. So dauerte es keine 3 Minuten, ehe ein Standart das längst überfällige Tor brachte: ein Freistoß aus zentraler Position mit einem Torabstand von ca. 22m hämmerte A. El Harraq mit einer sehr guten Schusstechnik in die Maschen. Dieses Erfolgserlebnis nutzen wir weiter, um neue Angriffe zu starten. Der Gegner seinerseits versuchte durch viel Unruhe und Diskussionen unseren Spielfluss zu unterbrechen. So war die Entstehung des nächsten gegnerischen Treffers auch nicht verwunderlich: nachdem A. El Harraq im eigenen 5m-Raum einen strammen Schuss in die Magengegend bekam und daraufhin zusammensackte, unterbrach der Schiedsrichter völlig zu Recht das Spiel. Die Gegner, die dafür kein Verständnis hatte, nahmen den folgenden Schiedsrichterball sofort in Besitz und verwehrteten ihn aus kurzer Distanz – scheinbar haben sie von Fairplay noch nicht viel gehört. Mit Wut im Bauch und einem Rückstand von 2 Toren gaben wir wieder Vollgas – wir erkämpften uns die Bälle und versuchten, unsere agilen Offensivspieler einzusetzen. So waren keine 2 Minuten nach dem Gegentreffer gespielt, als ein weiterer Freistoß aus ähnlicher Position von A. El Harraq erneute sehenswert direkt im Tor untergebracht wurde. Wir pressten weiter und wollten das Spiel hier nicht aufgeben. Sowohl S. Yako als auch Z. Wang hatten noch hochkarätige Chancen, welche sie aber nicht konsequent abschlossen. So war es – wie sollte es anders sein – 2 Minuten vor Schluss erneut ein Freistoß, der den Endstand brachte: dieses Mal trat diesen S. Haack kurz hinter der Mittellinie in den Strafraum, wo er zentimetergenau den Kopf von A. Schoenig erreichte, welcher den Ball exakt zwischen Torwart und kurzen Pfosten unterbringen konnte.
Dieser Punktgewinn fühlt sich nach dem Spielverlauf wie ein Sieg an. Neben dem eher unwichtigen Ausgang dieses Spieles sollte uns die geschlossene Mannschaftleistung über fast die ganze Spielzeit und der große Wille, welchen jeder Spieler gezeigt hat, stolz machen und uns positiv auf die letzten beiden Platzierungsspiele sowie die nächste Saison blicken lassen. Bis dahin heißt es den Verletzenstand zu minimieren und in 2 Wochen nochmal ein starke Mannschaft zum letzten Heimspiel auf den Platz zu schicken.