In unserem 11. Kreisoberligaspiel waren wir zu Gast in Einsiedel. Dass man sich dort stets in vielerlei Hinsicht auf einen heißen Tanz einstellen muss, ist nichts Neues. Ebenso wenig die Erkenntnis, dass das Einsiedler Geläuf mitunter ein schwieriges ist. Obwohl uns all dies bekannt ist und wir in Minute 14 in Führung gehen konnten, standen wir am Ende mit leeren Händen da.
Mit dem festen Vorsatz uns nur auf unser Spiel zu konzentrieren und alles andere auszublenden, starteten wir in die Partie. Trotz des optischen Übergewichts, das wir uns von Beginn an erarbeiteten, war Einsiedel bei langen Bällen und eigenen Ballverlusten stets gefährlich. Bereits in der 3. Spielminute hätte Schuffenhauer die Führung für sein Farben erzielen können, als er nach eigenem Ballverlust völlig frei vor unserem Gehäuse auftauchte. Sein Abschluss geriet jedoch zu hoch. In der Folge stabilisierten wir uns dann etwas, mussten defensiv jedoch immer wieder höchste Konzentration walten lassen, um uns von den angesprochenen langen Bällen nicht überraschen zu lassen. Auch offensiv fanden wir nun immer häufiger statt. Nachdem zunächst mehrere Durchbrüche über Außen an der Genauigkeit der Eingabe scheiterten, zeigte Ruff in der 14. Minute, wie es richtig geht. Einem energischen Lauf über rechts folgte die punktgenaue Eingabe auf Lukschanderl, der sich seinem Gegenspieler geschickt entziehen konnte und in der Folge nur noch einschieben musste. Im Gegensatz zur Vorwoche gab uns die Führung etwas mehr Vertrauen und Stabilität. Als Pfeifer wenige Minuten später einen Eckball von Al Hakeem per Kopf im langen Eck versenkte, war die Freude zunächst groß, wurde jedoch schnell wieder von Schiedsrichter König einkassiert. Wer das Foul an wem beging, welches die Anerkennung des Tores verhinderte, konnte bis dato leider nicht aufgeklärt werden. Wie zu erwarten, war das Spiel in der Folge immer häufiger von harten Zweikämpfen, Nickligkeiten und wenig Spielfluss geprägt. Dies änderte sich im restlichen Spiel auch nicht mehr, was sich relativ gut an den persönlichen Strafen im offiziellen Spielbericht ablesen lässt. Bis zur Halbzeitpause hielten wir weiterhin gut dagegen, kamen spielerisch aber nicht mehr so richtig zur Entfaltung. Auch aus den zahlreichen Standards wussten wir kein Kapital zu schlagen.
Nach einigen Umstellungen und Anpassungen zur Halbzeitpause, gingen wir mit dem festen Vorsatz in den zweiten Spielabschnitt, hier drei Punkte mitzunehmen. Es sollte jedoch beim Vorsatz bleiben. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff hatte Al Hakeem die große Chance zur 2-Tore-Führung, nachdem er von Bouacha stark in Szene gesetzt wurde. Sein Abschluss aus kurzer Distanz geriet aber zu zentral. Praktisch im Gegenzug stellte Rott nach individuellem Fehler in der 50. Minute auf 1:1. In der 60. Minute war es erneut ein individueller Fehler, der Einsiedel das 2:1 bescherte. Jeder, der schon einmal in Einsiedel gespielt hat, weiß wahrscheinlich, wie schwierig sich ein Spiel mit einem solchen Verlauf anschließend gestaltet. Die Gastgeber warfen sich nun in jeden Zweikampf und ließen uns kaum die Möglichkeit für ein geordnetes Spiel. Ein Aufbäumen unsererseits war leider auch nur bedingt zu erkennen. Die beste Gelegenheit hatte noch Schmeißer, als er von Geupel über rechts bedient wurde, das Spielgerät aber nicht richtig traf. So schwand bei uns merklich die Zuversicht, das Spiel noch irgendwie drehen zu können. Nicht ganz untypisch für eine solche Situation waren wir auch nicht mehr konsequent in der Lage, uns nur auf unser Spiel zu konzentrieren. Entsprechend lief uns die Zeit immer mehr davon, ohne dass wir wirklich Druck auf die vielbeinige Einsiedler Defensive aufbauen konnten. In der 88. Minute besiegelte Hermann das Spiel endgültig, als er nach starkem Lauf zum 3:1 abschloss.
Glückwunsch nach Einsiedel zum insgesamt verdienten Erfolg. Ein großes Kompliment gilt an dieser Stelle allerdings Schiedsrichter König und seinem Gespann, das sich in der zum Teil hitzigen Atmosphäre souverän behauptete. Auch wenn diese Einschätzung sicher nicht von allen Anwesenden geteilt wird.