10. Spieltag Kreisoberliga

Zum Topspiel am 10. Spieltag der Kreisoberliga durften wir den verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Klaffenbach im Stadion an der Clausstraße begrüßen. Dass ein Spiel zwischen Platz 1 und 2 immer etwas Besonderes ist, war sicherlich allen Beteiligten im Vorhinein klar. Dass dieses Spiel so „besonders“ werden würde, war allerdings nicht abzusehen. Es ist demnach nicht ganz einfach, das Spielgeschehen dieses Spitzenspiels wiederzugeben, ohne auf die Begleitumstände einzugehen.

Zunächst zum Sportlichen: Wir begannen das Spiel hochmotivert und schafften es vom Anpfiff weg, unsere taktische Marschroute auf das Grün zu bringen. Durch hohes Anlaufen gelang es uns immer wieder, die Klaffenbacher im Spielaufbau zu stören und hohe Ballgewinne zu erzielen. Klaffenbach wiederum tat sich gegen unsere leidenschaftlich zu Werke gehende Elf sichtlich schwer. Insbesondere unsere hervorragende Defensivarbeit ließ die Gäste zunehmend frustriert zurück. Auf der anderen Seite kamen wir immer wieder zu vielversprechenden Angriffen. Einen solchen nutzte Ruff zur vermeintlichen Führung – den entsprechenden Jubel ließ der Linienrichter jedoch schnell erstummen, indem er die Fahne gen Himmel hob. Unbeirrt von dieser sicherlich knappen Entscheidung spielten wir weiter nach vorn. Als Schmeißer einen unzureichend abgewehrten Ball im gegnerischen Strafraum direkt vor die Füße bekam, hatten Einige erneut den Torjubel auf den Lippen. Leider ging sein Schuss knapp am linken Pfosten vorbei. So ging es – es unserer Sicht fast schon „leider“ – mit einem 0:0 in die Halbzeitpause.

Zum Pausentee war uns klar, dass wir eine sehr gute erste Hälfte gespielt hatten, für die wir uns unglücklicherweise nicht belohnten. Laufbereitschaft, Einsatzwille, Umsetzung der Spielidee – nahezu alles gelang uns bis dahin hervorragend. Klar war aber auch, dass wir eben noch nichts erreicht hatten und eine zweite Hälfte von ähnlicher Qualität benötigten. Dies gelang uns leider in den ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel nicht so gut. Klaffenbach war in dieser Phase – erstmals im Spiel – die bessere Mannschaft und brachte uns ein ums andere Mal in Verlegenheit. So musste Schlesiger bei einem Klaffenbacher Angriff über das Zentrum Kopf und Kragen riskieren, um dem allein auf‘s Tor laufenden Stürmer den Ball noch vom Fuß zu nehmen. Beim anschließenden Nachschuss auf unser verwaistes Tor hatten wir Glück, dass der Ball knapp über das Gehäuse segelte. Mit zunehmender Spielzeit stabilisierten wir uns aber wieder und kamen unsererseits zu Großchancen, die wir leider nicht zu nutzen wussten. Nachdem bei einem robusten Körpereinsatz gegen Lenz im gegnerischen Strafraum kein Elfmeterpfiff ertönte, bewertete Schiedsrichter Scholz eine analoge Aktion auf der Gegenseite – zu unserem Entsetzen – als elfmeterwürdig. Ohne in die Tiefe zu gehen – dies war nicht die erste fragwürdige Entscheidung an diesem Tag. Zu allem Überfluss wurde Pfeifer anschließend vom Platz gestellt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Toptorjäger Eckel sicher.

Was unsere Mannschaft dann – trotz dieser massiven Rückschläge – zeigte, verdient allerhöchsten Respekt. Selbst mit einem Mann weniger waren wir die spielbestimmende Mannschaft und kamen zu Chance um Chance. In der 90. Spielminute belohnten wir uns dann endlich: Schmeißer setzte im Strafraum zum Dribbling an und konnte nur regelwidrig gestoppt werden. Auch Klipphahn ließ sich nicht bitten und netzte souverän zum Ausgleich ein. 1:1 nach 90 Minuten – das sollte es eigentlich gewesen sein. Dem war jedoch nicht so: in der 5. Minute der Nachspielzeit gelang den Klaffenbachern – auch dank unserer Mithilfe – der Siegtreffer.

All dem wohnt jedoch ein bitteres „Geschmäckle“ bei. Wie der Kreisverband für ein derartiges Spiel ein so junges und mitunter gänzlich unerfahrenes Schiedsrichtergespann ansetzen konnte, wird sein Geheimnis bleiben. Was an sich vielleicht nicht besonders dramatisch klingt, wird dann zum Problem, wenn es deutliche (und spielentscheidende) Defizite in der Regelkunde gibt, die im Übrigen auch von den anwesenden Schiedsrichterbeobachtern registriert wurden. Weder den Schiedsrichtern selbst, noch dem Fußball hat man damit einen Gefallen getan. Alles Weitere brennt einem zwar unter den Nägeln, gehört aber nicht in einen öffentlichen Bericht.

Glückwunsch zum Sieg nach Klaffenbach. Bleibt bitte gesund und verletzungsfrei, damit wir uns im Rückspiel unter hoffentlich anderen Rahmenbedingungen erneut „mit voller Kapelle“ messen können.