Pokalhalbfinale

Montag 06.06.2022 1500Uhr

SpVgg. Blau Weiß Chemnitz : SG Neukirchen  8 : 9 n.E.  (2:2/0:2)

Tore:

0:1 Reinhold (15.min.) / 0:2 Weiß (31.min.) / 1:2 Klipphahn (70.min. Foulstrafstoß) / 2:2 Schallau (86.min. E.T.)

Elfmeterschießen:   

Schmeißer 3:2 / Ruff  4:2 / Zimmermann 5:3/ Lenz (verschossen) / Klipphahn (verschossen) somit 5:5 /  Uhlig 6:5 / Richter 7:6 / Thiele 8:7 / Schulze (verschossen)

Schiedsrichter: Martin, Olaf / 1. Assistent: Eibisch, Daniel / 2. Assistent: Schmidt, Matthias

Zuschauer: 120

Spielbericht:

Was war das für ein Halbfinale? Hatte man gedacht, schon in der Vorwoche eine hoch spannende Begegnung erlebt zu haben, so überbot das Spiel an diesem Pfingstmontag die vorangegangen Partie noch um Längen. Leider stand diesmal unsere Mannschaft am Ende als unglücklicher Verlierer da. Und das war alles andere als nötig. Gleich 3 Matchbälle für den Einzug ins Endspiel  wurden vergeben. Aber der Reihe nach:  Wie schon so oft in dieser Saison musste unsere Startelf auch diesmal wieder neu formiert werden. Neben den schon länger fehlenden Trebeck, Günther und  Peters, fehlten diesmal auch Geupel und Rothenburger. Dafür standen Kapitän Lenz und Richter wieder zur Verfügung. Vielleicht rührt auch daher zunächst die etwas zurückhaltende Spielweise unseres Teams. Dennoch bot sich unserer Elf die erste dicke Chance der Begegnung. In der 9. Minute behauptete sich Marco Lenz im Dribbling, ließ auch noch den Keeper aussteigen, doch aus spitzem Winkel konnte er das Leder nicht mehr richtig platzieren, und die Kugel rollte schließlich knapp am langen Eck vorbei ins Aus. Der Kontrahent aus Neukirchen hatte zwar aus dem Spiel heraus kaum eine Gelegenheit zum Torerfolg. Jedoch bei Standards waren sie stets gefährlich, und so führte auch ein solcher zum 0:1. Von halbrechts segelte der Ball in den Strafraum, und Reinhold war im Fünfmeterraum zur Stelle, um mit wuchtigem Kopfball zu vollenden (15.min.).  Unsere Mannschaft versuchte umgehend zu antworten. Obwohl der Spielfluss nicht so da war, gab es in der 20. Minute die Möglichkeit auszugleichen. Bei Nils Schmeißers Kopfball konnte der Schlussmann die Pille nicht festhalten, doch auf Kosten eines Eckballs konnten die Randchemnitzer die Situation klären. Dieser brachte dann gleich wieder Gefahr, doch Ruffs Abschluss ging um Zentimeter am Kasten vorbei. Effektiver im Verwerten von Torchancen blieben aber die Gäste. Fast nach dem gleichen Strickmuster gelang ihnen in der 31. Minute das 0:2. Wieder war der Ausgangspunkt ein Freistoß. Diesmal von halblinks hereingebracht, konnten wir den Kopfball von Weiß aus nächster Nähe nicht verhindern, und die Kugel zappelte zum zweiten Mal im Blau-Weiß-Netz. Dieser Treffer war schon ein Nackenschlag und förderte nicht gerade das Selbstvertrauen in die eigenen Aktionen. Und dennoch musste in der 39. Minute der Torhüter des Kontrahenten zweimal hintereinander ernsthaft eingreifen, um die Abschlüsse von Schmeißer und Richter zu entschärfen. 0:2 war dann der Pausenstand. Es war also noch alles möglich. Doch es musste eine deutliche Steigerung her, um die Partie noch zu drehen. Und diese kam auch. Gleich in der 48. Minute wurde Richter gut freigespielt, doch aus günstigster Schussposition zischte sein Torabschluss über den Kasten. Noch besser war die Position von Ruff, denn aus gut 12 Metern kam er frei zum Torschuss. Doch auch jetzt geriet der Abschluss zu hoch (63.min.). Wir waren also dran, und in der 70. Minute war es dann soweit. Marco Lenz wurde im Strafraum von den Beinen geholt, und es gab folgerichtig Strafstoß. Norbert Klipphahn war zur Stelle und traf vom Punkt zum 1:2. Nach dem Anschlusstreffer drückte unsere Mannschaft weiter auf den Ausgleich, doch es bedurfte der Mithilfe des Gästespielers Schallau, um in der 86. Minute das 2:2 zu erzielen. Nach einer Flanke von Frenkel bugsierte er das Leder per Kopfball ins eigene Tor. Verdient war dies allemal, und wie schon im Viertelfinale ging es also erneut in die Verlängerung. In dieser waren wir dann die klar spielbestimmende Mannschaft. Doch das leidige Thema der Chancenverwertung blieb, und so wurden beste Gelegenheiten von Thiele (94.min. – kommt einen Tick zu spät, um Frenkels Flanke mit dem Kopf zu verwerten), Ruff (100.min. – Torwart pariert dessen Schuss aus gut 10 Metern), erneut Ruff (112.min. – Schuss ging knapp vorbei) vergeben. In der 116. Minute setzte sich Richter im Strafraum durch und schloss beherzt ab. Doch wieder fehlten die berühmten Zentimeter am Torerfolg, denn das Leder ging abermals um Haaresbreite am rechten Pfosten der Neukirchner Tores vorbei. Doch unser Team machte weiter Druck, und als Marco Lenz in der 118. Minute mit einem Dribbling in den gegnerischen Strafraum eindrang, konnte er nur durch ein Foul gebremst werden. Abermals ertönte der Pfiff von Refferee Martin und es gab Elfmeter. Die Ausführung des Strafstoßes verzögerte sich dann aber etwas, da zum einen die Gäste den Torwart wechselten, und zum anderen stark gegen die Entscheidung des Unparteischen monierten. Vielleicht auch deshalb vermochte der ansonsten so treffsichere Norbert Klipphahn die Chance zum 3:2 nicht zu nutzen. Sein Schuss vom Punkt ging nämlich leider vorbei. Da in der Restspielzeit nichts mehr passierte, musste also wieder ein Elfmeterschießen her, um den Sieger zu ermitteln. Dabei schien zunächst alles für unser Team zu laufen. Schmeißer, Ruff und Zimmermann trafen sicher, hingegen scheiterten die ersten beiden Schützen des Gegners gleich (Pfosten bzw. Kretzschmar hielt). Als Vierter war Kapitän Lenz an der Reihe. Mit einem erfolgreichen Schuss hätte er die  Sache klar machen können, doch scheiterte er am Keeper. Auch wenn der vierte Schütze der Neukirchner traf, stand es immer noch 3:2 für uns. Wieder hatte man die Entscheidung auf dem Fuß, denn als Fünfter trat Norbert Klipphahn an. Aber wie schon in der Nachspielzeit versagten ihm die Nerven, und auch er scheiterte am Schlussmann der Gäste. 3:3 stand es und im Wechselmodus der Ausführenden musste jetzt geschossen werden. Uhlig, Richter und Thiele trafen, doch da auch der Kontrahent keinen Fehlversuch hatte, blieb es beim Gleichstand. Leider  konnte Vincent Schulze dann seinen Versuch nicht erfolgreich abschließen. Da der Torwart als letzter Schütze des Gegners erfolgreich war, jubelten am Ende die Neukirchner. Trotz des mehr als bitteren Ausscheidens konnte die Mannschaft den Platz mit erhobenem Haupt verlassen, hatte sie doch dem Favoriten einen großen Fight geliefert und war ganz dicht vorm Einzug ins Finale. Dies war natürlich kein Trost in dem Moment. Aber so ist eben manchmal der Fußball.

Aufstellung:

Kretzschmar / Klipphahn / Uhlig / Frenkel / Zimmermann / Schmeißer / Richter / Ruff / Schulze / Lenz / Ma (ab 64.min. Thiele

noch im Kader: Schlesiger / Shen